Heidelberg – Die Gewerkschaft ver.di ruft ab 26. Februar bundesweit zum Streik im ÖPNV auf. Aber in Heidelberg fahren Busse und Straßenbahnen der rnv trotzdem. Das ist der Grund:
Da kommt wieder was auf uns zu! Die mächtige Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat von Montag (26. Februar) bis Samstag (2. März) zu Wellen-Streiks im kommunalen ÖPNV aufgerufen. In dieser Zeit werden in verschiedenen Bundesländern – darunter auch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – an unterschiedlichen Tagen ganztägige Streiks erwartet. Nur Bayern bleibt verschont.
Unternehmen | Rhein-Neckar-Verkehr GmbH |
Sitz | Mannheim (Baden-Württemberg) |
Busse und Bahnen | 147 Busse, 190 Straßenbahnen |
Mitarbeiter | 2.275 |
Streik im ÖPNV: Vor allem am 1. März stehen Busse und Bahnen still
Der Schwerpunkt liege laut ver.di diesmal auf mehrtägigen Aktionen. Heißt: Als Hauptstreiktag ist der Freitag (1. März) angesetzt, der zugleich als Klimastreiktag von „Fridays for Future“ markiert ist.
Die gute Nachricht für Fahrgäste in Heidelberg: Wie bereits bei der letzten Streikwelle am 2. Februar wurden Busse und Bahnen der rnv nicht bestreikt. Dazu äußert sich die rnv: „Die Gewerkschaft ver.di hat zahlreiche ÖPNV-Unternehmen in ganz Deutschland zum Streik aufgerufen. Die rnv ist von diesem Streikaufruf nicht betroffen, da der Tarifvertrag Nahverkehr, über den aktuell verhandelt wird, nicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rnv gilt.“ Die rnv habe einen eigenen Haustarifvertrag.
Warnstreik betrifft 90.000 ÖPNV-Beschäftige in 130 Verkehrsbetrieben
Die Streikaktionen sind eine Reaktion auf die festgefahrenen Tarifverhandlungen für die etwa 90.000 Beschäftigten in mehr als 130 kommunalen Verkehrsbetrieben. Im Mittelpunkt der Forderungen stehen die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine signifikante Entlastung der Mitarbeiter.
Dazu zählen unter anderem die Verkürzung der Wochenarbeitszeit, die Erhöhung des Urlaubsanspruchs, zusätzliche Freitage für Schicht- und Nachtarbeit sowie eine Reduzierung der geteilten Dienste und der unbezahlten Wartezeiten.
Ver.di mahnt vor „dramatischem Arbeitskräftemangel“ im öffentlichen Nahverkehr
Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di, äußerte sich zum Hintergrund der Streikankündigung: „Das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem Streik am 2. Februar ausgesendet haben, ist anscheinend nicht ausreichend verstanden worden, denn die Tarifverhandlungen in den einzelnen Bundesländern sind nach wie vor ohne Ergebnis geblieben. Um endlich Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, muss jetzt erneut Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden. Deshalb rufen wir die Beschäftigten zu konzertierten Streiks auf.“
Behle wies auf den dramatischen Arbeitskräftemangel im öffentlichen Nahverkehr hin, der täglich zu Ausfällen von Bussen und Bahnen führe. Sie betonte die Dringlichkeit einer Lösung: „Es muss dringend etwas geschehen, damit die Beschäftigten entlastet werden. Die Arbeitgeber sind jedoch nach wie vor nicht bereit, die Forderungen zu erfüllen und den Beschäftigten entgegenzukommen. Damit ist ein Streik unumgänglich.“
ÖPNV-Streik und Klimastreiktag von „Fridays for Future“ gleichzeitig
Die Tarifverhandlungen, die in allen Bundesländern geführt werden, haben bislang zu keinem Durchbruch geführt. „Wir haben noch nirgendwo einen echten Durchbruch, deshalb kann es in jedem Bundesland außer Bayern im Laufe der Woche zu Streiks kommen“, erklärte Behle.
Die Entscheidung über die Streiks wird von den örtlichen Tarifkommissionen in Abhängigkeit vom Stand der Verhandlungen getroffen. Behle äußerte ihr Bedauern darüber, dass die Streiks auch die Fahrgäste treffen würden, betonte jedoch, dass die frühzeitige Ankündigung den Betroffenen ermöglichen soll, sich auf die Ausfälle einzustellen.
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