• Weniger ist mehr im naturnahen Garten
  • Überwinterungs- und Nistquartiere im Staudenbeet
  • Schutz für Vögel und Kleintiere durch dichte Wildstrauchhecken  

(Bremen, den 26.3.24) Die milden Ostertage laden ein, den eigenen Garten zu genießen. Eifrige nutzen die Zeit zum Frühjahrsputz in ihrem grünen Wohnzimmer, während Rotkehlchen, Zaunkönig und Meise lautstark singend ihr Revier abgrenzen und die ersten Hummeln und Schmetterlinge unterwegs sind. Doch welche Pflegemaßnahmen helfen Zaunkönig und Zitronenfalter?

Für den NABU Bremen gilt das Motto: weniger ist mehr. Denn dadurch entsteht Vielfalt. Wilde Ecken und Totholzhaufen, Blühwiesen, heimische Stauden und Sträucher, offene Badestellen und kleine Teiche ziehen Vögel, Insekten und andere Kleintiere nahezu magisch an. Und das Beste daran ist der geringe Pflegeaufwand. Für die Blühwiese muss nicht jeden Samstag der Rasenmäher aus dem Schuppen geholt werden. Stattdessen fressen sich Igel und Rotkehlchen mit Würmern und Schnecken satt. Sogar das abschnittsweise Mähen und Einstellen des Rasenmäher-Messers auf die höchste Stufe hilft schon der Artenvielfalt.

Auch im Staudenbeet muss niemand den Rücken krumm machen. Stehengebliebene Stängel können Überwinterungsquartiere für Raupen und andere Insekten sein. Sie erwachen erst bei dauerhaft zweistelligen Temperaturen aus ihrem Winterruhe. Werden die Stängel jetzt abgeschnitten, fehlt die Nahrung für die nächste Generation von Meise und Zaunkönig. Einige Stängelquartiere finden sogar Nachmieter, denn einige Wildbienen bereiten hier ihrem Nachwuchs ein Nest. Die frischen Triebe der Pflanzen stören sich nicht an ihrem vergangenen Vorjahrsgrün oder anderem Laub. Dieses bietet sogar einen reichhaltig gedeckten Tisch und Schutz für das Bodenleben, das den natürlichen Nährstoffkreislauf schließt und Humus bildet. Wer diese natürliche und geschenkte Düngung für seine bunten Beete nutze, könne sich die Kassenschlange beim Einkauf im Gartenmarkt sparen, meint Dorothee Meier vom NABU Bremen.

Auch Hecken sollten jetzt sich selbst überlassen werden, denn am 1. März startete die offizielle Vogelbrutsaison. Der Rückschnitt wartet bis zum Herbst. „Wildstrauchhecken müssen ohnehin nicht jedes Jahr geschnitten werden“, erklärt die NABU-Gartenexpertin. Erst wenn sie deutlich zu hoch sind, werden sie „auf den Stock gesetzt“, also auf etwa einen halben Meter über dem Boden zurückgeschnitten, um dann um so buschiger neu auszutreiben. Die beste Zeit für den Schnitt ist der Spätwinter. Im Frühjahr, mit längeren Tagen und steigenden Temperaturen, bauen Singvögel wie Amsel, Rotkehlchen, Gartengrasmücke und Heckenbraunelle im dichten Gestrüpp ihre Nester. Ein Schnitt in der Brutzeit führt zu massiver Störung und oft auch zur Aufgebe der Brut. Außerdem werden später Jungvögel leichter von Fressfeinden wie Katzen und Mardern entdeckt. Unter dem dichten Buschwerk finden Igel und Kröten gute Verstecke und reichlich Nahrung in der dicken Laubstreu. Hilfe und Tipps für den naturnahen Garten bietet der NABU auf seinen Internetseiten unter www.NABU-Bremen.de und www.NABU.de sowie mit verschiedenen Faltblättern und Broschüren im Shop im Vahrer Feldweg 185. 


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