Mehr Schutz für Mauersegler und andere Gebäudebrüter / NABU-Vortrag am 23. April

Nischen bewahren für Mauersegler & Co.

Der NABU Hamburg setzt sich für Artenschutz an Gebäuden ein. Spannender Vortrag zum Mauersegler am 23. April um 19 Uhr in der NABU-Geschäftsstelle. Die Teilnahme ist kostenlos.

Häuser sind ein Zuhause – auch für viele Vögel und Fledermäuse. Häufig bemerken wir gar nicht, wer da alles in unserer unmittelbaren Nachbarschaft wohnt. Das wird zum Problem, wenn Mauersegler, Mehlschwalbe oder Haussperling bei Sanierungen ungewollt vertrieben werden. „Dabei brauchen gebäudebewohnende Arten dringend unseren Schutz“, betont Franziska Kötter, Referentin für Vogelschutz beim NABU Hamburg.

Tierarten, die an und in Gebäuden brüten und leben, sind im Lauf der Zeit in Dörfern und Städten heimisch geworden und haben sich an die Gebäude der Menschen angepasst. Sie nutzen etwa Mauernischen, Dachvorsprünge oder Spalten im Dachgebälk, um sich dort zu verstecken, zu brüten oder ihren Nachwuchs aufzuziehen. „Es kommt immer wieder vor, dass bei wichtigen energetischen Sanierungen und Renovierungen diese Brut- und Lebensstätten an Häusern zerstört werden, oftmals unbeabsichtigt. Man verschließt nichtsahnend Nischen und Schlupflöcher am Gebäude, ohne Ersatzquartiere für die kleinen Bewohner zu schaffen – und die tierischen Untermieter verlieren ihre Brut- und Schlafplätze“, erklärt Franziska Kötter. „Da es immer weniger ursprüngliche Lebensräume gibt, sind Siedlungsräume zum wichtigen Ersatzquartier geworden. Deshalb tragen wir eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Arten.“

Arten- und Klimaschutz schließen sich keinesfalls aus. Das Bundesnaturschutzgesetz regelt, dass beim Sanieren Quartiere nicht zerstört und Tiere nicht beeinträchtigt werden dürfen. „Alle europäischen Vogel- und alle bei uns vorkommenden Fledermausarten und deren Lebensstätten sind das ganze Jahr über geschützt“, erklärt Franziska Kötter. Muss ein Nest im Zuge einer Renovierung weichen, schafft man Ersatz, zum Beispiel durch künstliche Nisthilfen und Quartierkästen für Vögel und Fledermäuse. Diese lassen sich direkt in die Isolierung integrieren. „Es ist sinnvoll, diesen wichtigen Punkt bereits frühzeitig in der Planung zu berücksichtigen und sich Rat zu holen. Dazu kann man sich gerne an uns vom NABU Hamburg wenden. Am besten wird dann außerhalb der Brutzeit renoviert und dabei direkt Ersatz geschaffen“, rät Franziska Kötter. „Natürlich kann man auch beim Neubau dafür sorgen, dass vielen Tierarten die Wohnungssuche etwas leichter fällt.“ Wichtig ist zudem, die Umgebung rund ums Haus möglichst naturnah zu gestalten, beispielsweise mit heimischen Sträuchern sowie insektenfreundlichen Wildblumenwiesen und Balkonpflanzen.

Mauersegler-Vortrag am 23. April 2024 – online und in Präsenz

Interessierte Hamburger und Hamburgerinnen können sich am Dienstag, den 23. April 2024 um 19 Uhr zu diesem Thema weiter informieren: In dem Fachvortrag „Faszination Mauersegler“ von Helmut Joachim in der Geschäftsstelle des NABU Hamburg, Klaus-Groth-Straße 21, wird über die Not des Mauerseglers und mögliche Schutzmaßnahmen für diese Art berichtet. Für eine Online-Teilnahme ist eine Anmeldung unter www.NABU-Hamburg.de/anmeldung erforderlich. Eine Teilnahme vor Ort ist ohne Anmeldung. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zum Artenschutz am Gebäude: www.NABU-Hamburg.de/gebaeudebrueter


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