Datum steht fest – Wissenswerkstadt Bielefeld eröffnet am 6. September 2024

Wissenswerkstadt Bielefeld eröffnet am 6. September

Datum steht fest: Deutschlandweit einmaliges Haus startet mit vielen Angeboten für Neugierige, Familien und Schulklassen

Das Warten hat bald ein Ende: Die Wissenswerkstadt Bielefeld öffnet am 6. September 2024 erstmals die Türen. Nach zweieinhalbjähriger Umbauzeit startet die Wissenswerkstadt in einem denkmalgeschützten Gebäude mitten in der Bielefelder Innenstadt. „Die Besucherinnen und Besucher finden hier bald einen deutschlandweit einmaligen Ort rund um die Vermittlung von Themen aus Wissenschaft und Forschung“, sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer des Betreibers Bielefeld Marketing.

Die Eröffnung feiert die Wissenswerkstadt am Wochenende vom 6. bis 8. September. Danach startet der Regelbetrieb mit überwiegend kostenlosen Angeboten für Neugierige, Familien und Schulklassen.

„Wir können es kaum abwarten, den Menschen in der Stadt und in der Region endlich das zeigen zu können, was wir über einen langen Zeitraum gemeinsam mit vielen Partnern entwickelt haben“, sagt Gesa Fischer. Sie bildet gemeinsam mit Giovanni Fusarelli das Leitungsduo der Wissenswerkstadt, die von Bielefeld Marketing im Auftrag der Stadt Bielefeld betrieben wird. „Die Vorfreude bei uns ist groß“, sagt Fusarelli. „Wir gehen mit unserem Team jetzt in den kommenden Monaten in den Endspurt bei den Vorbereitungen.“

Einmaliger Ort

Die Wissenswerkstadt liegt zentral gelegen am Bielefelder Jahnplatz und fußläufig von der Fußgängerzone entfernt. Die neue Institution will Wissenschaft und Stadtgesellschaft zusammenbringen. Bielefelds neue schlaue Adresse wird ein zentraler Ort, an dem Forschende aus Hochschulen und andere Wissensakteure mit Menschen aus der Bevölkerung für Austausch, Debatten und gemeinsame Projekte zusammentreffen. Sich gegenseitig inspirieren, mitmachen und zusammenarbeiten: Das soll hier möglich werden. Die Wissenswerkstadt soll auch helfen, Hürden, Vorbehalte oder gar Ängste vor einer Beschäftigung mit wissenschaftlichen Themen abzubauen.

In Deutschland gibt es viele Science-Center, „Häuser der Wissenschaft” und andere Austauschorte, die erfolgreich in die eine oder andere Richtung gehen. „Aspekte dieser Ansätze kombinieren wir jetzt und schaffen etwas Neues, noch dazu mit einem größtenteils kostenlosen Programm. Das ist bundesweit einmalig und hat bereits im Vorfeld für großes Interesse in der Fachwelt gesorgt“, sagt Dr. Udo Witthaus, Dezernent für Schule, Bürger, Kultur und Sport der Stadt Bielefeld.

Der Umbau der ehemaligen Stadtbibliothek an der Wilhelmstraße geht auf eine Initiative von Oberbürgermeister Pit Clausen zurück. Der Rat der Stadt hat eine jährliche Finanzierung für die Betriebskosten beschlossen.

Große Fragen gemeinsam angehen

Als Partner aus der Wissenschaft haben die Universität Bielefeld und die Hochschule Bielefeld (HSBI) das Projekt seit den Anfängen begleitet. „Dieser Ort hat für uns eine besondere Bedeutung. Hier können unsere Wissenschaftler:innen ihre Forschung präsentieren, erklären und mit Bürger:innen einen offenen Dialog führen – ganz in der Tradition der Reformuniversität, die ihr Handeln ständig reflektiert und sich weiterentwickelt. Um die Wissenswerkstadt werden uns andere Universitäten beneiden“, sagt Prof‘in. Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld.

„Die Wissenswerkstadt ist auch ein symbolischer Ort“, sagt Prof‘in. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Hochschule Bielefeld. „Wir wollen und müssen in unserer Gesellschaft voneinander und übereinander lernen. Und natürlich geht es auch darum, Kinder und Jugendliche für Themen aus der Wissenschaft zu begeistern und damit spätere Entscheidungen für ein Studium und den Beruf zu prägen.“

In der Praxis will die Wissenswerkstadt diese Ziele mit einem abwechslungsreichen und niedrigschwelligen Angebot erreichen. Das Haus steht grundsätzlich allen Menschen offen und der Eintritt ist kostenlos. Die einzigen Ausnahmen sind Sonderveranstaltungen wie Bühnen-Shows oder einige Workshop-Angebote, für die Tickets gekauft werden müssen.

Viele Angebote auf 2.800 Quadratmetern

Die Wissenswerkstadt entsteht derzeit auf rund 2.800 Quadratmetern. Es wird insgesamt vier Ausstellungsbereiche geben mit einer Fläche von insgesamt 435 Quadratmetern. Hinzu kommen eine große Veranstaltungsfläche mit bis zu 350 Sitzplätzen sowie ein großer Werkstattbereich mit 200 Quadratmetern. Kreativ- und Experimentierräume richten sich gezielt an Gruppen wie Klassen aus Bielefelder Schulen und dem Umland.

Mit Seminar- und Projekträumen finden außerdem externe Institutionen in der Wissenswerkstadt eine moderne Infrastruktur für Workshops oder Tagungen rund um Themen wie Bildung, Forschung und Wissenschaft. Am Eröffnungswochenende wird es ein Schnupperprogramm mit erweiterten Öffnungszeiten geben.

An vielen Stellen bleibt die Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes, das noch vor der Stadtbibliothek als Zentrale der Sparkasse Bielefeld diente, erhalten. Die Fassade am Eingang wird mit Blick auf die 60er-Jahre rekonstruiert und um moderne Glasfront erweitert. Die rückwärtige Fassade zeigt das Gebäude aus den allerersten Tagen Ende der 20er-Jahre des vorherigen Jahrhunderts.

Im Keller bekommen zwei große begehbare Bank-Tresore eine neue Aufgabe – der erste als Podcast-Studio und der zweite als Spielstätte für ein galaktisches Escape-Game, das gemeinsam mit Forschenden von der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld entwickelt wurde.

Ein erster Rundgang durch die Wissenswerkstadt lässt auf der Website machen: www.wissenswerkstadt.de

Hintergrund: Angebote auf einen Blick

Das „Kreativ-Werk“: Auf 200 Quadratmetern bieten große Werkstätten im Erdgeschoss jede Menge Platz zum Bauen, Tüfteln und Experimentieren. Die drei Bereiche heißen „Digital“, „Holz“ und „Textil“. Die Wissenswerkstadt wird ein abwechslungsreiches Workshop-Programm bieten, in denen beispielsweise eine große 3D-Drucker-Farm, der Siebdruck-Bereich oder das Programmieren von Computern zum Einsatz kommen.

Workshop-Räume: Für Gruppen bis zur Größe einer ganzen Schulklasse gibt es zwei Workshop-Räume im Obergeschoss: einen mit einer laborähnlichen Ausstattung, in dem Gruppen naturwissenschaftlichen Fragen auf den Grund gehen, und daneben ein Kreativraum inklusiver einer kleinen Küche. Die Workshop-Angebote richten sich auch insbesondere an Schulen in Bielefeld und in der Region.

Das „Oval“: Im großen Innenbereich unter der markanten ovalen Lichtdecke im Gebäude finden Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Wissenschaftskabaretts oder Science-Shows statt. Bis zu 350 Menschen können hier sitzen. Im Alltag dient die Fläche als zentraler Treffpunkt und Info-Ort. Auch die Universität Bielefeld und Hochschule Bielefeld präsentieren sich hier. Die Lichtdecke wird komplett modernisiert und von LEDs erleuchtet – das spart Energie durch eine bessere Dämmung des Hauses.

Tourist-Information: Die erste Adresse für Gäste in der Stadt zieht vom Neuen Rathaus in die Wissenswerkstadt. Den kompletten Service von Bielefeld Marketing gibt es dann dort: Veranstaltungsticket, Bielefeld-Infos, Stadtführungen, Souvenirs und mehr.

HSBI-Galerie: Die Hochschule Bielefeld wird fest mit in die Wissenswerkstadt einziehen. Im Erdgeschoss bekommt der HSBI-Fachbereich Gestaltung einen komplett in weiß gehaltenen Ausstellungsraum. Dort werden bald wechselnde Ausstellungen von Studierenden der vier Studienrichtungen „Digital Media and Experiment“, „Fotografie und Bildmedien“, „Kommunikationsdesign“ und „Mode“ gezeigt.

Die „teutolabs“: Die Experimentier- und Mitmachlabore der Universität Bielefeld bieten im Obergeschoss Exponate zum Ausprobieren und Anfassen. Geplant sind ergänzende Workshops, um die Faszination des wissenschaftlichen Erforschens hautnah erleben zu können. Die „teutolabs“ wollen Interesse von Schülerinnen und Schülern ab der Grundschule bis zur Oberstufe an den MINT-Fächern fördern. Jedes Jahr besuchen mehr als 25.000 Schülerinnen und Schüler die Experimentier- und Mitmachlabore an der Uni und in den nationalen und internationalen Netzwerkstützpunkten.

Ausstellung „DA VINCI“: Im Obergeschoss bekommt der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Hochschule Bielefeld (HSBI) ein Zuhause. Leonardo Da Vinci hat viele Skizzen technischer Erfindungen hinterlassen, die das Renaissance-Genie niemals bauen konnte. HSBI-Studierende erschaffen daraus echte Exponate. Geplant sind auch interaktive Angebote und Führungen. Zusätzlich zieht die „DA VINCI“-Werkstatt für HSBI-Studierende im Keller der Wissenswerkstadt ein.

Ausstellung „Erlebnisraum Globale Nachhaltigkeit“: Für die Wissenswerkstadt entwickelt und realisiert das Welthaus Bielefeld die interaktive Dauerausstellung „Erlebnisraum Globale Nachhaltigkeit“. Acht multimediale und spielerisch-haptische Stationen sollen zum Ausprobieren einladen und die globale Perspektive auf Nachhaltigkeitsfragen sichtbar und erfahrbar machen. Wie sieht ein gutes Leben aus, das nicht auf Kosten anderer und der Natur geht? Die Menschen in der Wissenswerkstadt können sich beim Nachdenken und Austausch darüber von Visionen und bereits gelebten Alternativen für eine zukunftsfähige Welt inspirieren lassen. Das Welthaus Bielefeld wird zusätzlich ein pädagogisches Begleitprogramm anbieten und ist fester Kooperationspartner der Wissenswerkstadt.

Seminarräume: Externe Institutionen finden in der Wissenswerkstadt eine moderne Infrastruktur für Workshops oder Tagungen rund um Themen aus Bildung, Forschung und Wissenschaft.

Escape-Game im Tresor: Einer der beiden ausgedienten begehbaren Banktresore im Keller aus Zeiten der Kreissparkasse Bielefeld verwandelt sich in einen Escape-Room. Hier wird ein Weltraum-Escape-Game eingerichtet, das die Wissenswerkstadt gemeinsam mit Forschenden und Studierenden von der Universität Bielefeld und der Hochschule Bielefeld entwickelt hat.

Podcast-Studio und MediaLab: Der zweite große Tresor im Keller beherbergt ein Podcast-Studio. Ein paar Schritte weiter werden im MediaLab Fotos und Videos zum Thema Wissenschaftskommunikation entstehen, die in einem Vorführraum direkt gezeigt werden können.


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