27. März 2024, 19.30 Uhr, Achteckhaus, Schloss Sondershausen
14. April 2024, 18.00 Uhr, St. Blasii-Kirche, Nordhausen
3. LOH-KONZERT
»Missa in angustiis« (»Messe in Zeiten der Bedrängnis«) ist ein Titel, der besser nicht in die heutige Zeit passen könnte. Tatsächlich entstand Joseph Haydns d-Moll-Werk in einer schwierigen Zeit, nämlich der der napoleonischen Kriege, als große Teile des damaligen Deutschlands von den Franzosen besetzt waren und man an der Seite Großbritanniens, Spaniens und der Niederlande gegen das revolutionäre Frankreich kämpfte.
Haydn komponierte die Messe in knapp zwei Monaten im Sommer 1798 für seinen Auftraggeber Nikolaus II. Esterházy de Galantha. Sie wurde noch im selben Jahr in der Stadtpfarrkirche in Eisenstadt uraufgeführt. Es ist die einzige Messe, die Haydn in einer Moll-Tonart verfasst hat, außerdem sind in der Besetzung zusätzlich 3 Trompeten, da der Fürst aus Kostengründen seine Holzbläser entlassen hatte. Erst später ergänzte Haydn Holzbläser- und Hörnerstimmen.
Der Legende nach brachte Haydn die prächtigen Trompetenstimmen ins Benedictus ein, als er vom Sieg der unter dem Kommando von Horatio Nelson stehenden englischen Flotte in der Seeschlacht bei Abukir Kenntnis erlangte. In Wahrheit wird diese Nachricht aber Eisenstadt später erreicht haben. Aber da die Messe dann auch anlässlich des Besuches von Admiral Nelson am Hof zu Esterházy im Jahr 1800 aufgeführt wurde, trägt sie den Beinamen »Nelsonmesse« mit einigem Recht.
Franz Schubert war noch nicht einmal 20 Jahre, als seine 3. Sinfonie entstand. Das war 1815, also just in jenem Jahr, als endlich Frieden in Europa einkehrte. Die Sinfonie entstand für ein Liebhaberorchester, in welchem Schubert selbst die Bratsche spielte. Sie wurde auch erst in diesem privaten Rahmen aufgeführt, nämlich in der Wohnung des Wieners Kaufmanns Franz Frischlings, wo sich die Musiker unter der Leitung des Geigers Joseph Prohaska einmal in der Woche zum gemeinsamen Musizieren trafen. Die erste öffentliche Aufführung des Werkes fand erst viel später statt, 1881 in London. In der 3. Sinfonie schwingt eine gewisse Volkstümlichkeit mit, es ist eine ganz bezaubernde Musik von schlichter Anmut, heiter und voller rhythmischen Schwung.
Franz Schubert 3. Sinfonie D-Dur, D 200
Joseph Haydn »Missa in angustiis« (»Nelsonmesse«) d-Moll, Hob XXII:11
Musikalische Leitung Pavel Baleff
Sopran Yuval Oren
AltRina Hirayama
TenorKyounghan Seo
BassMichael Schober
Opernchor des Theaters Nordhausen
Loh-Orchester Sondershausen
Entdecke mehr von Redaktion Tolleserlebnis
Subscribe to get the latest posts sent to your email.